Medienmitteilungen sind ein unverzichtbares Kommunikationsmittel der Kommunikationsabteilungen. Sie dienen dazu, gezielt und effektiv Informationen an Medien zu vermitteln, sei es in der Unternehmenskommunikation, der Politik, der Bildung oder im Vereinswesen.
In einer Zeit, in der Nachrichten und Informationen in rasanter Geschwindigkeit verbreitet werden, ist es wichtiger denn je, die Balance zwischen präziser Information und ansprechender verständlicher Sprache zu finden.
Wann braucht es eine Medienmitteilung?
Zuallererst: Welche Neuigkeiten sind einer Medienmitteilung würdig?
Wechsel in der Geschäftsleitung oder im Vorstand
Umzug Geschäftssitz
Neues Produkt
Event
Gründung Spin-Off
Abtrennung Geschäftsbereiche
Reorganisation
Massiver Stellenabbau
Was macht eine gute Medienmitteilung aus?
Das Wichtigste ist die Headline. Sie entscheidet über Gnade oder Ungnade bei den Gatekeepern, sprich den Journalist:innen. Denn diese entscheiden in Sekundenbruchteilen, ob sie die Medienmitteilung lesen oder nicht. Mehr Zeit haben sie meist gar nicht. Medienmitteilungen sollten sachlich und knapp verfasst sein und einer gewissen Struktur folgen, damit sich die Lesenden zurecht finden und die wichtigsten Informationen sofort erfasst werden. Unklarheiten dürfen nach dem Lesen einer Medienmitteilung keine mehr da sein.
Headline - der Titel entscheidet
Der Titel muss knapp, präzise und aussagekräftig sein. Die Kernbotschaft ist darin enthalten. Je nachdem was das Ziel der Mitteilung ist, oder auch was zur Zeit in den Medien Thema ist, kann die Kernbotschaft und auch die Headline anders ausfallen - bei ähnlichem Inhalt.
Der Lead: Zentrale Aussage der Mitteilung
Im Lead (in der Einleitung) beantwortest du die 6 W-Fragen in zwei bis drei Sätzen.
Wo?
Wie?
Wer?
Was?
Wann?
Warum?
Unter dem Lead steht das Datum, der Ort und der Verfasser, respektive die Verfasserin.
Die umgekehrte Pyramide im Journalismus gilt auch hier
Dein Lead enthält die wichtigsten Informationen. Mittels der «umgekehrten Pyramide» aus dem Journalismus wird die Medienmitteilung nun aufgebaut:
Wer hat was wann wo wie und warum getan?
Woher kommen die Informationen (Quellen)
Weitere Einzelheiten, Details
Hintergrundinfos, Ergänzungen, Vorgeschichte
Auch wenn die W-Fragen schon beantwortet sind im Lead. Die wichtigsten Aussagen werden im ersten oder spätestens im zweiten Absatz wiederholt.
Tonalität einer Medienmitteilung
Verboten: Man. Wir. Superlative. Beweihräucherung des eigenen Unternehmens. Schachtelsätze. Ausserdem: Werbung gehört nicht in eine Medienmitteilung.
Eine Medienmitteilung ist sachlich verfasst. Verständliche Sätze, keine Fremdwörter und Fachjargon nur, wenn die Journalist:innen mit den Begriffen bekannt sind.
Was gehört in die Infobox einer Medienmitteilung?
In die Infobox gehören die Kontaktangaben der zuständigen Person (Kommunikation, PR oder Geschäftsleitung), Infos zum Unternehmen sowie der Link zur Webseite mit Pressebereich. Hier können Journalist:innen weitere Informationen zum Unternehmen oder zum Produkt runterladen.
Social-Media-Kanäle werden hier erwähnt, beziehungsweise auf sie verlinkt.
Versand von Medienmitteilungen
Nur per E-Mail oder über dedizierte Plattformen. Nicht per Fax. Nicht per Post. Deine treffende und kurze Headline ist zugleich auch dein Betreff.
Bilder
Auch die gehören dazu, eine Auswahl professionell geschossener Bilder erleichtert die Arbeit der Medienschaffenden.
Qualität vor Quantität
Nur an die Journalist:innen beziehungsweise Medien streuen, für die das Thema relevant ist. Sonst ignorieren sie die E-Mails irgendwann grundsätzlich.
Eine Medienmitteilung sollte nicht mehr als zwei Seiten umfassen. Eine Seite ist besser. Wer mehr wissen will, kann im oben erwähnten Pressebereich mehr Informationen holen oder die Kommunikationsabteilung kontaktieren.
Struktur und Untertitel
Aussagekräftige Untertitel vor jedem Absatz erleichtern das Lesen und geben Übersicht.
Medienmitteilungen zu verfassen gehört definitiv zur Kür in der Kommunikationsarbeit.