Eine professionelle Krisenkommunikation trägt dazu bei, das Vertrauen der Öffentlichkeit zu wahren und Schaden zu begrenzen. Stakeholder werden in Zeiten der Unsicherheit gestützt und unterstützt. Medien werden gemanaged und wissen, wo sie bei Informationsbedarf anklopfen müssen.
Eine gute Vorbereitung ist hierbei das A und O - denn oftmals läuft es in der Krise rund, Zuständigkeiten verschwimmen und das Notfallprogramm läuft an. Gut, wenn man da schon ein Konzept in der Schublade hat.
1. Vorbereitung
Identifiziere potenzielle Krisenszenarien und entwickle einen Krisenplan im Voraus.
Benenne ein Krisenkommunikationsteam, das für die Umsetzung des Plans verantwortlich ist.
2. Frühzeitige Erkennung
Überwache kontinuierlich relevante Quellen, um frühzeitig über eine mögliche Krise informiert zu werden.
Definiere klare Kommunikationskanäle für das Krisenteam, um Informationen schnell auszutauschen.
3. Schnelle Reaktion
Sobald du eine Krise erkennst, reagiere umgehend.
Informiere das Krisenteam und starte die Kommunikationsstrategie.
4. Informationsbeschaffung
Sammle alle verfügbaren Informationen zur Krise.
Stelle sicher, dass du über genaue und umfassende Informationen verfügst, um Fehlinformationen zu vermeiden.
5. Zielgruppenanalyse
Identifiziere die Hauptzielgruppen und ihre Bedürfnisse in Bezug auf die Krise.
Passe die Kommunikation an die spezifischen Anforderungen jeder Zielgruppe an.
6. Klare Botschaften:
Entwickle klare und prägnante Botschaften, um die wichtigsten Informationen zu vermitteln.
Vermeide Fachjargon und verwende eine verständliche Sprache.
7. Mehrkanalige Kommunikation
Nutze verschiedene Kommunikationskanäle, um unsere Botschaften zu verbreiten (z. B. Pressemitteilungen, Social Media, Website, E-Mail, Versammlung deiner Anspruchsgruppen für eine Fragestunde).
Berücksichtige deine Vorlieben und Gewohnheiten bei der Auswahl der Kanäle. Am besten nutzt du die Kanäle, die deine Zielgruppe von dir gewöhnt ist.
8. Aktive Medienarbeit
Proaktiver Kontakt mit den Medien hilft dir dabei, die Berichterstattung zu steuern.
Gib regelmässige Updates heraus und stehe für Interviews zur Verfügung, um Fehlinformationen zu verhindern.
9. Empathie und Menschlichkeit
Zeige Empathie und Mitgefühl für die von der Krise betroffenen Menschen.
Berücksichtige ihre Sorgen und Ängste in der Kommunikation. Zeige ebenfalls Betroffenheit - wir sind alles nur Menschen.
10. Offene und transparente Kommunikation
Kommuniziere ehrlich und transparent.
Gib zu, wenn Fehler gemacht wurden, und erkläre die Schritte, die unternommen wurden, um diese nicht wieder zu begehen.
11. Monitoring und Feedback
Überwache kontinuierlich die Auswirkungen der Kommunikation.
Nimm Feedback ernst und passe die Strategie gegebenenfalls an.
12. Lernen und Verbessern im Debriefing
Nach der Krise wird evaluiert, wie gut reagiert wurde und wie die Kommunikation vonstatten ging.
Erkenne Fehler, um diese nicht wieder zu begehen.
Lobe die Dinge, die gut gelaufen sind.
Ein professionelles Krisenkommunikation lebt vor allem durch die vorausschauende Organisation. Denn in Notfallsituationen ist man wie gelähmt und muss erstmal wieder einen klaren Kopf kriegen. Hier hilft die Vorbereitung und das Abarbeiten der vorher definierten Punkte.